Zwingerhusten beim Hund: Ursachen, Symptome und Behandlung

Zwingerhusten beim Hund – auch als infektiöse Tracheobronchitis bekannt – ist eine hochansteckende Atemwegserkrankung, die vor allem die oberen Atemwege betrifft. Egal ob Welpe, erwachsener Hund oder Senior: Jeder Hund kann betroffen sein. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du Zwingerhusten erkennst, behandelst und deinen Vierbeiner am besten schützt – speziell für Hundebesitzer in Deutschland.

1. Was steckt hinter dem Begriff Zwingerhusten?

Zwingerhusten ist eine Infektionskrankheit, die durch eine Kombination verschiedener Viren und Bakterien ausgelöst wird. Zu den häufigsten Erregern zählen das Canine Parainfluenzavirus, das Canine Herpesvirus, das Canine Adenovirus Typ 2, das Canine Respiratory Coronavirus und das Bakterium Bordetella bronchiseptica. Besonders in Hundepensionen, Tierheimen oder bei Hundetreffen kann sich die Krankheit rasant ausbreiten – daher auch der Name „Zwingerhusten“. Alle Altersgruppen sind betroffen, aber Welpen und ältere Hunde mit schwächerem Immunsystem sind besonders gefährdet. Die Erkrankung ist nicht rassespezifisch, kann aber bei immungeschwächten Tieren schwerer verlaufen. In Großstädten wie Berlin, wo viele Hunde auf engem Raum zusammenkommen, ist das Risiko erhöht. Zwingerhusten ist keine Zoonose – das heißt, Menschen können sich nicht anstecken.

2. Symptome, die du kennen solltest

Bei Zwingerhusten gibt es einige Anzeichen, auf die du achten solltest. Die wichtigsten Symptome sind:

  • Trockener, bellender Husten
    Oft klingt der Husten wie ein lautes Bellen oder Würgen und kann mit Erbrechen verwechselt werden.
  • Niesen und Nasenausfluss
    Dein Hund niest häufiger und hat eventuell einen klaren oder eitrigen Nasenausfluss.
  • Fieber und Abgeschlagenheit
    Manche Hunde wirken schlapp, schlafen viel und haben erhöhte Körpertemperatur.
  • Bindehautentzündung oder Mandelentzündung
    Die Augen können gerötet sein, manchmal sind auch die Mandeln entzündet.
  • In schweren Fällen: Atemnot oder Lungenentzündung
    Gerade bei Welpen oder älteren Hunden kann sich die Erkrankung verschlimmern.
Bitte beachte: Die Symptome können variieren. Eine genaue Diagnose kann nur der Tierarzt stellen.

Alles, was du zum Thema wissen musst

Zwingerhusten ist eine hochansteckende Atemwegserkrankung, die Hunde jeden Alters betreffen kann.

3. So stellt der Tierarzt die Diagnose

Die Diagnose erfolgt beim Tierarzt durch:

  • Eine gründliche klinische Untersuchung (Abhören der Lunge, Kontrolle der Schleimhäute)
  • Abstriche aus Rachen oder Nase zur Erregerbestimmung
  • Blutuntersuchungen oder Röntgen, falls Komplikationen wie eine Lungenentzündung vermutet werden
Manchmal sind wiederholte Tests nötig, da nicht immer alle Erreger beim ersten Mal nachweisbar sind.

4. Risiken und Komplikationen: Wann wird es gefährlich?

Zwingerhusten klingt bei gesunden, erwachsenen Hunden oft nach etwa zwei Wochen ab. Doch gerade bei Welpen, Senioren oder immungeschwächten Hunden kann die Erkrankung schwer verlaufen. Unbehandelt drohen:

  • Chronischer Husten und dauerhafte Atemwegsprobleme
  • Lungenentzündung mit Atemnot
  • Schwäche, Dehydrierung und Fieber
  • Ansteckung anderer Hunde im Haushalt
Mach dir keine Sorgen – mit schneller Behandlung stehen die Chancen auf Heilung sehr gut! Aber je früher du handelst, desto besser für deinen Liebling.

5. Behandlungsmöglichkeiten: Was hilft deinem Hund?

Die Behandlung von Zwingerhusten richtet sich nach Schwere und Symptomen:

  • In leichten Fällen heilt die Erkrankung oft ohne spezielle Therapie aus. Ruhe und Schonung sind dann das Wichtigste.
  • Hustenlindernde und schleimlösende Medikamente helfen, den Reizhusten zu mildern.
  • Bei Fieber oder Entzündungen kommen fiebersenkende und entzündungshemmende Mittel zum Einsatz.
  • Bei bakteriellen Sekundärinfektionen verschreibt der Tierarzt meist Antibiotika (z. B. gegen Bordetella bronchiseptica).
  • Eine gute Pflege, viel frisches Wasser und ein ruhiger Rückzugsort unterstützen die Genesung.
Wie lange dauert die Behandlung?
Meistens dauert es ein bis zwei Wochen, bis der Hund wieder fit ist. Bei schweren Verläufen oder Komplikationen kann es länger dauern.
Kann Zwingerhusten zurückkommen?
Ja, Hunde können sich erneut anstecken, besonders wenn sie viel Kontakt zu anderen Hunden haben.
Auch wenn sich herausstellen sollte, dass eine intensivere Behandlung nötig ist, kannst du gemeinsam mit deinem Tierarzt einen individuellen Plan für deinen Hund erstellen.

6. Was kostet die Behandlung beim Tierarzt?

Die Kosten einer Behandlung von Zwingerhusten hängen davon ab, wie schwer dein Hund erkrankt ist und welche Behandlung nötig wird: 

  • Tierarztbesuch und Untersuchung
  • Medikamente (Hustenstiller, Antibiotika)
  • Eventuell zusätzliche Diagnostik (z. B. Röntgen)
In unkomplizierten Fällen liegen die Kosten meist im überschaubaren Bereich. Bei schweren Verläufen mit stationärem Aufenthalt können sie aber steigen.
Die gute Nachricht: Zwingerhusten ist gut behandelbar! Auch wenn die Therapie etwas Einsatz von dir verlangt, kann dein Hund ein weitgehend normales und glückliches Leben führen.

7. So kannst du vorbeugen: Tipps für den Alltag

Komplett verhindern lässt sich Zwingerhusten nicht – aber du kannst das Risiko deutlich reduzieren: 

Hygienemaßnahmen

  • Hundespielzeug, Näpfe und Decken regelmäßig reinigen
  • Kot und Nasensekret sofort entfernen
  • Gemeinsame Wasserquellen meiden, besonders in Hundepensionen
Tierärztliche Vorsorge

  • Impfungen gegen Bordetella bronchiseptica und das Canine Parainfluenzavirus sind besonders für Hunde mit viel Kontakt zu Artgenossen sinnvoll
  • Regelmäßige Gesundheitschecks und Stärkung des Immunsystems durch gesunde Ernährung
Kein Schutz ist vollkommen, aber mit diesen Maßnahmen kannst du viel tun, um deinen Hund zu schützen.

8. Wann ist ein Tierarztbesuch nötig?

  • Der Husten hält länger als drei Tage an
  • Dein Hund bekommt Fieber oder Atemnot
  • Er ist sehr jung, alt oder bereits gesundheitlich angeschlagen
  • Die Symptome verschlimmern sich oder andere Haustiere zeigen ähnliche Anzeichen
Frühes Handeln bedeutet bessere Heilungschancen – zögere also nicht, deinen Tierarzt zu kontaktieren!

Abschließende Gedanken

Zwingerhusten ist eine häufige, ansteckende Atemwegserkrankung, die Hunde jeden Alters treffen kann. Besonders gefährdet sind Welpen, Senioren und Hunde mit geschwächtem Immunsystem. Typische Symptome sind trockener Husten, Niesen und Abgeschlagenheit. Mit schneller Diagnose und passender Behandlung ist die Prognose sehr gut. Impfungen und gute Hygiene helfen, das Risiko zu minimieren. Und denk daran: Bei Verdacht lieber einmal mehr zum Tierarzt gehen – für die Gesundheit deines Lieblings!

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