
Neurologische Erkrankungen beim Hund: Meningoenzephalitis verstehen
Meningoenzephalitis beim Hund ist eine ernste neurologische Erkrankung, die das Gehirn und seine schützenden Häute betrifft. Ob „giardien welpe“ oder „giardien hund“ – viele Hundebesitzer kennen Durchfall als Warnsignal, doch auch Meningoenzephalitis kann sich mit unspezifischen Symptomen zeigen. In diesem Ratgeber erfährst du alles Wichtige zu Ursachen, Anzeichen, Behandlung und wie du deinen Hund in Deutschland am besten schützt.

1. Was steckt hinter Meningoenzephalitis beim Hund?
Meningoenzephalitis ist eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute (Meninges). Sie kann durch Infektionen (z.B. Bakterien, Viren, Pilze), Autoimmunreaktionen oder ohne erkennbare Ursache (idiopathisch) entstehen. Besonders betroffen sind Hunde jeden Alters – von Welpen bis Senioren – wobei bestimmte Formen wie die Granulomatöse Meningoenzephalitis (GME) häufiger bei kleinen bis mittelgroßen Rassen wie Pudel oder Chihuahua auftreten. Die Erkrankung ist nicht auf bestimmte Regionen beschränkt, aber einige Varianten wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) kommen in Deutschland, besonders in Süddeutschland und Berlin, häufiger vor, da sie durch Zecken übertragen werden. Meningoenzephalitis ist keine typische „Zoonose“ (also nicht direkt auf Menschen übertragbar), aber sie ist ein ernstzunehmender Notfall, da sie das zentrale Nervensystem betrifft und unbehandelt schwere Schäden verursachen kann.
2. Warnsignale erkennen: Diese Symptome solltest du kennen
Vielleicht benimmt sich dein Vierbeiner plötzlich anders, wirkt schlapp oder zeigt ungewohnte Bewegungen? Bei Meningoenzephalitis gibt es einige Anzeichen, auf die du achten solltest: Durchfall (oft schleimig oder unregelmäßig) Auch wenn Durchfall oft mit „giardien welpe“ oder „giardien hund“ assoziiert wird, kann er bei Meningoenzephalitis als Begleitsymptom auftreten – meist in Verbindung mit anderen Auffälligkeiten. Gewichtsverlust trotz normalem Appetit Dein Hund frisst wie gewohnt, nimmt aber ab? Das kann auf eine chronische Entzündung oder neurologische Störung hindeuten. Müdigkeit oder Teilnahmslosigkeit Lethargie, Apathie oder ein Rückzug aus dem Familienleben sind Warnzeichen, die du ernst nehmen solltest. Blähungen oder Bauchbeschwerden Nicht nur bei Magen-Darm-Parasiten, sondern auch bei neurologischen Erkrankungen können Bauchschmerzen auftreten. Erbrechen (gelegentlich) Vor allem in Kombination mit anderen Symptomen wie Fieber oder Krampfanfällen. Weitere typische Anzeichen: - Fieber - Appetitlosigkeit - Schmerzen (z.B. in den Gliedmaßen) - Neurologische Symptome: Krampfanfälle, Koordinationsstörungen (Ataxie), Überempfindlichkeit auf Berührungen (Hyperästhesie) > Bitte beachte: Die Symptome können variieren. Eine genaue Diagnose kann nur der Tierarzt stellen.
Alles, was du zum Thema wissen musst
Meningoenzephalitis kann Hunde jeden Alters betreffen und zeigt oft unspezifische Symptome wie Fieber und Lethargie.
3. Wie wird Meningoenzephalitis beim Hund diagnostiziert?
Die Diagnose beginnt mit einer gründlichen klinischen Untersuchung. Je nach Verdacht folgen spezielle Tests wie:
- Neurologische Untersuchung
- Blutuntersuchungen
- Analyse des Nervenwassers (Liquor) durch Punktion
- Bildgebende Verfahren (z.B. MRT, CT)
- Bei Verdacht auf Infektionen: PCR-Tests, ELISA oder andere Labormethoden
4. Risiken & Komplikationen: Das kann passieren
Unbehandelt kann Meningoenzephalitis zu schweren, dauerhaften Schäden führen. Dazu zählen:
- Chronische neurologische Ausfälle (z.B. Lähmungen, Krampfanfälle)
- Störungen des Bewusstseins
- Dauerhafte Verhaltensänderungen
- Lebensbedrohliche Komplikationen wie Atemnot oder Koma
5. Therapie: So wird Meningoenzephalitis behandelt
Die Therapie richtet sich nach der Ursache:
- Infektiöse Ursachen: Antibiotika oder antivirale Medikamente
- Autoimmun oder idiopathisch: Hochdosierte Kortisonpräparate (z.B. Prednisolon) zur Entzündungshemmung und Immunsuppression
- Unterstützende Maßnahmen: Infusionen, Schmerzmittel, Antiepileptika bei Krampfanfällen, spezielle Diäten
Wie lange dauert die Behandlung?
Das hängt von der Ursache ab – einige Hunde benötigen nur wenige Wochen, andere eine dauerhafte Therapie.
Kann die Erkrankung zurückkommen?
Ja, Rückfälle sind möglich, vor allem bei autoimmunen Ursachen. Regelmäßige Kontrollen sind daher wichtig.
6. Kosten: Was kommt auf dich zu?
Die Kosten variieren je nach Schweregrad, Diagnostik und Therapiedauer:
- Diagnostik (MRT, Liquor, Blut): mehrere hundert bis tausend Euro
- Medikamente (Kortison, Antibiotika, Antiepileptika): je nach Bedarf, oft monatliche Kosten
- Tierarztbesuche und Nachkontrollen
7. Vorbeugung: So schützt du deinen Hund
Hygienemaßnahmen
- Zeckenschutz (Spot-on, Halsband, regelmäßige Kontrolle)
- Saubere Umgebung, besonders bei mehreren Haustieren
- Regelmäßige Impfungen gegen relevante Infektionskrankheiten
- Früherkennung durch regelmäßige Checks, besonders bei Risikogebieten oder -rassen
- Stärkung des Immunsystems durch ausgewogene Ernährung
8. Wann solltest du zum Tierarzt gehen?
- Wenn dein Hund länger als zwei bis drei Tage Durchfall, Fieber oder neurologische Auffälligkeiten zeigt
- Bei plötzlichem Gewichtsverlust oder wiederkehrenden Symptomen
- Wenn andere Haustiere ähnliche Anzeichen zeigen
- Bei jedem Verdacht auf eine ernsthafte Erkrankung
Abschließende Gedanken
Meningoenzephalitis ist eine schwere, aber behandelbare Erkrankung des Nervensystems beim Hund. Sie kann jeden Hund treffen, unabhängig von Alter oder Rasse, und zeigt sich oft durch unspezifische Symptome. Eine schnelle Diagnose und gezielte Behandlung sind entscheidend für die Heilungschancen. Mit regelmäßiger Vorsorge und Aufmerksamkeit für Veränderungen im Verhalten deines Hundes kannst du viel für seine Gesundheit tun – und ihm ein glückliches, aktives Leben ermöglichen.
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