
Magendrehung beim Hund: Notfall erkennen und handeln
Eine Magendrehung beim Hund ist einer der dramatischsten Notfälle, die du als Hundebesitzer erleben kannst. Dabei dreht sich der Magen deines Hundes um die eigene Achse, verschließt Ein- und Ausgang und bringt das Leben deines Vierbeiners in akute Gefahr. In diesem Ratgeber erfährst du alles, was du über Symptome, Behandlung, Kosten und vor allem die richtige Vorsorge wissen musst – speziell für Hundebesitzer in Deutschland.

1. Wenn sich der Magen dreht: Lebensgefahr für deinen Hund
Die Magendrehung (medizinisch: Torsio ventriculi) ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, bei der sich der Magen um seine Längsachse dreht. Dadurch werden sowohl der Mageneingang als auch der Magenausgang verschlossen. Gase und Futter können nicht mehr entweichen, der Magen bläht sich auf, wird hart und drückt auf umliegende Organe wie Milz oder Bauchspeicheldrüse. Besonders betroffen sind große, tiefbrüstige Hunderassen wie Deutsche Dogge, Schäferhund, Dobermann, Boxer oder Setter. Meist trifft es erwachsene bis ältere Hunde, da die Bänder, die den Magen halten, mit dem Alter an Stabilität verlieren. Kleine Rassen und Welpen sind deutlich seltener betroffen. In Deutschland ist die Magendrehung vor allem dort relevant, wo viele große Hunde gehalten werden – eine regionale Häufung gibt es aber nicht.
2. Alarmzeichen erkennen: Symptome einer Magendrehung
Vielleicht wirkt dein Hund plötzlich unruhig, läuft hin und her oder versucht zu würgen, ohne dass etwas herauskommt? Bei einer Magendrehung gibt es einige typische Anzeichen, auf die du unbedingt achten solltest:
-
Deutlich vergrößerter Bauchumfang
Besonders hinter den Rippen wölbt sich der Bauch plötzlich sichtbar nach außen und fühlt sich hart an. -
Starke Unruhe
Dein Hund wechselt ständig die Position, wirkt nervös, kann nicht zur Ruhe kommen. -
Würgen ohne Erbrechen
Typisch ist das wiederholte, erfolglose Würgen – es kommt kein Erbrochenes heraus. -
Übermäßiges Hecheln und Speichelfluss
Dein Hund hechelt stark, speichelt vermehrt und verweigert oft das Futter. -
Schwäche und gekrümmte Haltung
Im weiteren Verlauf wirkt dein Hund zunehmend schwach, der Kopf hängt, der Rücken ist gekrümmt. In späten Stadien ist er kaum noch ansprechbar und liegt nur noch.
Alles, was du zum Thema wissen musst
Magendrehung ist ein lebensbedrohlicher Notfall, der besonders große, tiefbrüstige Hunde betrifft.
3. Schnelle Diagnose rettet Leben
Bei Verdacht auf Magendrehung zählt jede Minute. Der Tierarzt wird zunächst den Allgemeinzustand deines Hundes prüfen und dann meist ein Röntgenbild anfertigen. So kann die Verdrehung des Magens eindeutig erkannt werden. Zusätzlich werden Kreislaufparameter und Blutwerte kontrolliert, um die Schwere des Schocks und mögliche Organschäden abzuschätzen. Eine schnelle Diagnose ist entscheidend für das Überleben deines Hundes.
4. Gefährliche Folgen: Risiken und Komplikationen
Wird eine Magendrehung nicht sofort behandelt, drohen schwerwiegende Folgen:
- Versagen des Herz-Kreislauf-Systems durch Schock
- Absterben von Magenwand oder Milz durch fehlende Durchblutung
- Riss der Magenwand mit Austritt von Mageninhalt in die Bauchhöhle (Bauchfellentzündung)
- Tod innerhalb weniger Stunden
5. Wusstest du schon? Schnelles Handeln ist entscheidend!
Eine Magendrehung kann so schnell verlaufen, dass zwischen ersten Symptomen und lebensbedrohlichem Zustand oft nur wenige Stunden liegen. Schnelles Handeln rettet Leben!
6. Notfallmaßnahmen: So wird die Magendrehung behandelt
Eine Magendrehung ist IMMER ein Notfall und muss sofort in der Tierklinik behandelt werden. Die wichtigsten Schritte sind:
- Schockbehandlung: Stabilisierung des Kreislaufs mit Infusionen und Medikamenten
- Röntgen zur Bestätigung der Diagnose
- Notoperation: Der Magen wird entdreht und in der richtigen Position fixiert (Gastropexie), um eine erneute Verdrehung zu verhindern. Abgestorbenes Gewebe wird entfernt, falls nötig.
- Intensive Nachsorge: Überwachung, Schmerztherapie, ggf. weitere Infusionen
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Wie lange dauert die Behandlung?
Die Operation selbst dauert meist 1–2 Stunden, der Klinikaufenthalt kann mehrere Tage betragen. -
Kann die Erkrankung zurückkommen?
Nach einer Gastropexie ist das Risiko stark reduziert, aber nicht ganz ausgeschlossen.
7. Was kostet die Rettung? Behandlungskosten im Überblick
Die Kosten einer Magendrehung setzen sich zusammen aus:
- Notfallaufnahme und Diagnostik (Röntgen, Blutuntersuchungen)
- Operation (inkl. Narkose, Material, Personal)
- Intensivmedizinische Nachsorge (Infusionen, Überwachung, Medikamente)
- Eventuell längerer Klinikaufenthalt
8. Vorbeugen statt Nachsorgen: So schützt du deinen Hund
Auch wenn sich eine Magendrehung nie ganz ausschließen lässt, kannst du das Risiko deutlich senken:
- Mehrere kleine Mahlzeiten am Tag: Statt einer großen Portion lieber zwei bis drei kleinere Fütterungen.
- Ruhe nach dem Fressen: Vermeide Toben, Springen oder intensive Bewegung direkt nach dem Fressen.
- Stress vermeiden: Hektik und Stress rund ums Fressen möglichst ausschließen.
- Bei Risikorassen: Präventive Gastropexie: Bei besonders gefährdeten Hunden kann der Magen vorbeugend operativ fixiert werden.
9. Wann zum Tierarzt? Keine Zeit verlieren!
- Plötzliche Bauchaufblähung, besonders nach dem Fressen
- Unruhe, Würgen ohne Erbrechen, starker Speichelfluss
- Schwäche, gekrümmte Haltung, Apathie
Abschließende Gedanken
Die Magendrehung ist ein lebensbedrohlicher Notfall, der vor allem große, tiefbrüstige und ältere Hunde betrifft. Typische Symptome sind ein aufgeblähter Bauch, Unruhe und erfolgloses Würgen. Nur eine schnelle Operation kann das Leben deines Hundes retten. Mit mehreren kleinen Mahlzeiten, Ruhe nach dem Fressen und Stressvermeidung kannst du das Risiko deutlich senken. Im Ernstfall zählt jede Minute – handle sofort und bring deinen Hund zum Tierarzt!
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