
Kreuzbandriss beim Hund: Symptome, Diagnose, Behandlung & Vorbeugung
Ein Kreuzbandriss beim Hund ist eine der häufigsten orthopädischen Verletzungen – und kann Hunde jeden Alters treffen. Egal ob junger Wirbelwind oder gemütlicher Senior: Plötzliches Hinken oder Lahmheit können auf einen Kreuzbandriss hindeuten. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du die Symptome erkennst, was bei der Diagnose passiert, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie du deinem Vierbeiner helfen kannst, gesund zu bleiben.

1. Kreuzbandriss beim Hund: Das unsichtbare Risiko im Knie
Das Kreuzband ist ein wichtiger Stabilisator im Kniegelenk deines Hundes. Reißt es – meist das vordere Kreuzband – wird das Knie instabil und schmerzhaft. Ein Kreuzbandriss kann durch ein plötzliches Trauma (z. B. beim Toben oder Springen) oder durch schleichenden Verschleiß entstehen. Besonders betroffen sind große, schwere Hunderassen wie Labrador Retriever, Deutsche Schäferhunde oder Rottweiler, aber auch kleinere Hunde können erkranken. Ältere Hunde und übergewichtige Tiere sind besonders gefährdet, da ihre Gelenke oft schon vorbelastet sind.
Wusstest du, dass Kreuzbandrisse beim Hund viel häufiger vorkommen als beim Menschen? Hunde haben eine andere Anatomie und belasten ihre Knie beim Rennen und Springen ganz anders!
2. Warnsignale erkennen: So zeigt dein Hund einen Kreuzbandriss
Vielleicht wirkt dein Hund plötzlich ruhiger oder vermeidet es, ein Bein zu belasten? Bei einem Kreuzbandriss gibt es einige typische Anzeichen, auf die du achten solltest:
- Plötzliches Hinken: Dein Hund humpelt plötzlich und setzt das betroffene Bein kaum noch auf.
- Lahmheit nach Ruhephasen: Nach dem Aufstehen oder nach einer Pause ist die Lahmheit meist besonders deutlich.
- Verändertes Gangbild & Schonhaltung: Das verletzte Bein wird geschont, manchmal hält dein Hund es sogar in der Luft.
- Schmerzen beim Berühren des Knies: Das Kniegelenk ist empfindlich, oft reagiert dein Hund mit Unwohlsein oder sogar leichtem Knurren.
- Schwellung und Wärme: Gerade bei frischen Rissen ist das Kniegelenk oft geschwollen und fühlt sich warm an.
- Muskelschwund: Wird das Bein länger nicht belastet, baut sich die Muskulatur sichtbar ab.
- Auffällige Sitzposition: Viele Hunde setzen sich mit dem verletzten Bein ausgestreckt hin.
Alles, was du zum Thema wissen musst
Kreuzbandriss kann bei Hunden jeden Alters auftreten und zeigt sich oft durch plötzliches Hinken.
3. So findet der Tierarzt die Ursache: Diagnose eines Kreuzbandrisses
Die Diagnose eines Kreuzbandrisses erfolgt in mehreren Schritten:
- Gangbildbeobachtung: Der Tierarzt schaut sich genau an, wie dein Hund läuft und steht.
- Schubladentest: Hier prüft der Tierarzt, ob sich der Unterschenkel gegen den Oberschenkel verschieben lässt – ein Zeichen für einen Kreuzbandriss.
- Tibiakompressionstest: Durch Druck auf den Unterschenkel wird die Reaktion des Knies getestet.
- Röntgenbild: Unterstützt die Diagnose und hilft, andere Ursachen auszuschließen.
4. Was passiert ohne Behandlung? Risiken und Komplikationen
Ein unbehandelter Kreuzbandriss kann zu dauerhaften Schäden führen:
- Chronische Lahmheit: Das Knie bleibt instabil, Schmerzen werden zum Dauerzustand.
- Arthrose: Durch die Instabilität entsteht frühzeitig Gelenkverschleiß.
- Muskelschwund: Das betroffene Bein wird immer schwächer.
- Belastung der anderen Beine: Oft entwickelt sich durch die Schonhaltung eine Überlastung an anderen Gelenken.
5. Therapieoptionen: Wie wird ein Kreuzbandriss beim Hund behandelt?
Die Behandlung richtet sich nach Schweregrad, Alter und Größe deines Hundes:
- Konservative Therapie: Bei kleinen, leichten Hunden oder sehr alten Tieren kann eine Behandlung mit Schmerzmitteln, Entzündungshemmern und strikter Ruhe ausreichend sein.
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Operation: Bei mittelgroßen und großen Hunden ist meist eine OP notwendig, um das Knie wieder zu stabilisieren. Häufige Methoden sind:
- TPLO (Tibial Plateau Leveling Osteotomy): Das Schienbein wird so umgestellt, dass das Knie auch ohne Kreuzband stabil bleibt.
- TTA (Tibial Tuberosity Advancement): Eine andere Technik, bei der die Biomechanik des Knies verändert wird.
- Rehabilitation: Nach der OP ist Physiotherapie wichtig, damit dein Hund schnell wieder auf die Beine kommt.
Nach einer OP dauert die Heilung meist sechs bis zwölf Wochen. In dieser Zeit ist kontrollierte Bewegung und Schonung besonders wichtig.
Kann der Kreuzbandriss zurückkommen?
Leider ja – vor allem, wenn das andere Knie bereits vorgeschädigt ist. Gute Prävention und Gewichtskontrolle helfen, das Risiko zu senken.
6. Was kostet die Behandlung? Ein Überblick über die Kosten
Die Kosten hängen von mehreren Faktoren ab:
- Diagnostik: Untersuchung, Röntgen, ggf. Sedierung
- Operation: Je nach Methode und Größe des Hundes unterschiedlich (meist zwischen 1.500 und 3.000 Euro)
- Nachsorge: Physiotherapie, Medikamente, Kontrolltermine
7. Vorbeugen ist besser als heilen: So schützt du deinen Hund
- Gewichtsmanagement: Halte deinen Hund schlank – jedes Kilo zu viel belastet die Gelenke!
- Regelmäßige, gelenkschonende Bewegung: Lange Spaziergänge, Schwimmen oder moderates Spielen sind ideal.
- Gesunde Ernährung: Achte auf eine ausgewogene Ernährung mit allen wichtigen Nährstoffen für die Gelenkgesundheit.
- Unfallvermeidung: Lass deinen Hund nicht von zu hohen Mauern springen, vermeide wilde Hetzjagden auf glattem Untergrund.
8. Wann ist der Gang zum Tierarzt Pflicht?
- Dein Hund hinkt plötzlich oder lahmt
- Die Lahmheit bessert sich nach 2–3 Tagen nicht
- Das Knie ist geschwollen oder warm
- Dein Hund zeigt Schmerzen beim Laufen oder Sitzen
Abschließende Gedanken
Ein Kreuzbandriss ist schmerzhaft, aber mit der richtigen Behandlung kein Grund zur Verzweiflung. Achte auf die typischen Symptome, suche frühzeitig den Tierarzt auf und unterstütze deinen Hund mit viel Liebe und Geduld beim Gesundwerden. Mit Prävention und Aufmerksamkeit kannst du das Risiko für deinen Vierbeiner deutlich senken – und ihm ein aktives, glückliches Hundeleben ermöglichen!
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