
Hüftdysplasie beim Hund: Ursachen, Symptome und Therapie
Hüftdysplasie beim Hund ist eine der bekanntesten orthopädischen Erkrankungen – und besonders für Besitzer von großen Rassen wie Labrador, Deutscher Schäferhund oder Bernhardiner ein wichtiges Thema. Ob Welpe oder Senior: Die Erkrankung kann in jedem Alter auftreten und sorgt oft für viele Fragen und Sorgen. In diesem Ratgeber erfährst du alles Wichtige rund um Ursachen, Symptome, Diagnose, Behandlung, Kosten und wie du Hüftdysplasie bei deinem Hund vorbeugen kannst.

1. Was steckt hinter der Hüftdysplasie beim Hund?
Hüftdysplasie (kurz: HD) ist eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks, bei der Oberschenkelkopf und Hüftpfanne nicht optimal zueinander passen. Das führt dazu, dass das Gelenk instabil wird, was Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und langfristig Arthrose verursachen kann. Besonders häufig betroffen sind großwüchsige Hunderassen, aber grundsätzlich kann jeder Hund – unabhängig von Rasse oder Alter – an Hüftdysplasie erkranken. Die Erkrankung ist in ganz Deutschland verbreitet, besonders in Regionen mit vielen Züchtern großer Rassen. Es gibt jedoch keine spezifischen Städte oder Bundesländer, in denen HD häufiger vorkommt.
2. Symptome erkennen: So macht sich Hüftdysplasie bemerkbar
Vielleicht fällt dir auf, dass dein Hund plötzlich weniger Lust auf Bewegung hat oder sich sein Gang verändert hat. Bei Hüftdysplasie gibt es einige typische Anzeichen, auf die du achten solltest:
-
Schmerzen und Bewegungsprobleme
Hunde mit HD zeigen oft Schmerzen beim Aufstehen, Hinsetzen oder Treppensteigen. Sie vermeiden Sprünge oder längere Spaziergänge. -
Verändertes Gangbild
Ein „eiernder“ Gang, bei dem die Hinterbeine auffällig schwingen, ist besonders bei Welpen ein frühes Warnsignal. -
Lahmheit
Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu deutlicher Lahmheit kommen – manchmal nur nach Belastung, manchmal dauerhaft. -
Muskelabbau
Durch die Schonhaltung baut sich die Muskulatur an den Hinterbeinen ab. -
Arthrose
Mit der Zeit entwickelt sich aus der Fehlstellung eine schmerzhafte Arthrose, die die Beweglichkeit weiter einschränkt.
Alles, was du zum Thema wissen musst
Wusstest du, dass Hüftdysplasie nicht nur bei Hunden, sondern auch bei anderen Tieren und sogar beim Menschen vorkommen kann?
3. Wie wird Hüftdysplasie beim Hund diagnostiziert?
Die Diagnose beginnt mit einer gründlichen klinischen Untersuchung deines Hundes. Der Tierarzt prüft Beweglichkeit, Schmerzempfindlichkeit und das Gangbild. Um die Diagnose zu sichern, sind bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen unerlässlich. In manchen Fällen werden zusätzliche Tests wie CT oder MRT eingesetzt, um das Ausmaß der Gelenkschädigung zu beurteilen. Gerade bei jungen Hunden kann es sinnvoll sein, die Untersuchung zu wiederholen, da sich das Krankheitsbild im Wachstum verändern kann.
4. Risiken und Komplikationen: Was passiert ohne Behandlung?
Wird Hüftdysplasie nicht rechtzeitig erkannt oder behandelt, drohen dauerhafte Schmerzen, chronische Lahmheit und eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität. Durch die Fehlstellung entsteht Arthrose, die zu weiteren Komplikationen wie Muskelabbau und Bewegungseinschränkungen führt.
Besonders traurig: Viele Hunde ziehen sich zurück, werden ruhiger oder sogar aggressiv, weil sie ständig Schmerzen haben. Aber keine Sorge – mit der richtigen Therapie kann deinem Hund gut geholfen werden!
5. Therapieoptionen: So wird Hüftdysplasie behandelt
Die Behandlung von Hüftdysplasie hängt vom Schweregrad und Alter deines Hundes ab. Es gibt sowohl konservative als auch operative Ansätze:
Konservative Therapie
- Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente lindern Beschwerden.
- Physiotherapie stärkt die Muskulatur und verbessert die Beweglichkeit.
- Gewichtsmanagement entlastet die Gelenke.
- Ergänzungsfuttermittel wie Omega-3-Fettsäuren unterstützen die Gelenkgesundheit.
Wenn die konservativen Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine Operation notwendig werden. Hier gibt es verschiedene Methoden – von der Umstellungsosteotomie bis zum vollständigen Hüftgelenksersatz. Auch wenn sich herausstellen sollte, dass eine langfristige oder sogar lebenslange Behandlung notwendig ist, ermöglicht diese Klarheit dir und deinem Tierarzt, gemeinsam einen Plan zu schmieden, der deinem Hund die bestmögliche Lebensqualität bietet.
Häufige Fragen:
- Wie lange dauert die Behandlung? Das ist individuell verschieden. Viele Hunde benötigen dauerhaft Unterstützung, andere profitieren schon nach wenigen Wochen deutlich.
- Kann die Erkrankung zurückkommen? Die Symptome können nachlassen, aber die Grunderkrankung bleibt bestehen. Regelmäßige Kontrolle ist wichtig!
6. Was kostet die Behandlung von Hüftdysplasie?
Die Kosten hängen stark vom Behandlungsweg ab:
- Diagnostik: Röntgen, ggf. CT/MRT, ca. 100–500 Euro.
- Konservative Therapie: Medikamente, Physiotherapie, Nahrungsergänzung, ca. 50–150 Euro/Monat.
- Operation: Je nach Methode 1.000–3.000 Euro oder mehr.
7. Vorbeugen ist besser als heilen: So schützt du deinen Hund
Eine vollständige Vorbeugung ist leider nicht möglich, aber du kannst das Risiko deutlich senken:
- Zucht und Auswahl der Elterntiere: Achte beim Welpenkauf auf seriöse Züchter, die ihre Zuchttiere auf HD untersuchen lassen.
- Schonende Aufzucht: Vermeide Überbelastung im Wachstum – keine langen Spaziergänge, kein Treppensteigen oder wilde Sprünge bei Welpen.
- Regelmäßige Vorsorge: Lass die Hüften deines Hundes regelmäßig vom Tierarzt kontrollieren, besonders bei Risikorassen.
8. Wann solltest du zum Tierarzt gehen?
- Wenn dein Hund Schmerzen beim Laufen, Aufstehen oder Hinsetzen zeigt
- Bei auffälligem Gangbild oder Lahmheit
- Wenn dein Hund plötzlich ruhiger wird oder Bewegungen meidet
- Bei Unsicherheit – lieber einmal zu viel als zu wenig!
Abschließende Gedanken
Hüftdysplasie ist eine ernstzunehmende, aber gut behandelbare Erkrankung. Mit frühzeitiger Diagnose, passender Therapie und gezielter Vorsorge kannst du deinem Hund ein aktives und glückliches Leben ermöglichen. Besonders bei großen Rassen lohnt sich die Aufmerksamkeit – denn je früher du eingreifst, desto besser ist die Prognose! Du hast noch Fragen? Sprich mit deinem Tierarzt – gemeinsam findet ihr den besten Weg für deinen vierbeinigen Freund!
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