Augenprobleme beim Hund: Entropium und Ektropium erkennen und behandeln

Augenprobleme beim Hund sind nicht nur unangenehm, sondern können auch die Lebensqualität deines Vierbeiners stark beeinträchtigen. Besonders Entropium und Ektropium sind zwei häufige Lidfehlstellungen, die bei Hunden – egal ob Welpe, erwachsener oder älterer Hund – auftreten können. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du diese Erkrankungen erkennst, was sie für deinen Hund bedeuten und wie du ihm am besten helfen kannst.

1. Entropium & Ektropium – Was steckt hinter den Lidfehlstellungen?

Entropium und Ektropium sind zwei unterschiedliche Erkrankungen des Augenlids:

  • Entropium bedeutet, dass das Augenlid nach innen eingerollt ist. Dadurch reiben die Wimpern an der Hornhaut, was zu Reizungen und Schmerzen führen kann.
  • Ektropium ist das Gegenteil: Das Lid rollt sich nach außen, die Bindehaut liegt frei und das Auge trocknet schneller aus.
Beide Erkrankungen können bei Hunden aller Altersgruppen auftreten, sind aber bei bestimmten Rassen (wie Shar-Pei, Bulldogge, Basset Hound, Bloodhound) häufiger. Sie sind nicht auf bestimmte Regionen oder Städte in Deutschland beschränkt, sondern hängen vor allem von der Anatomie und dem Alter des Hundes ab. Besonders Welpen und ältere Hunde sind durch ihre empfindlichen Augen und das noch nicht oder nicht mehr voll entwickelte Gewebe anfälliger. Fun Fact: Wusstest du, dass manche Hunde mit Entropium oder Ektropium geboren werden, während es sich bei anderen erst im Laufe des Lebens entwickelt? Eine regelmäßige Kontrolle der Augen ist deshalb in jedem Alter wichtig!

2. Symptome im Blick: So erkennst du Entropium & Ektropium

Vielleicht fällt dir auf, dass dein Hund öfter blinzelt, sich am Auge reibt oder das Auge tränt? Hier sind die wichtigsten Symptome, auf die du achten solltest:

  • Übermäßiges Tränen (Epiphora): Ein ständig tränendes Auge kann ein Hinweis auf Reizungen durch ein eingerolltes Lid sein.
  • Blinzeln, Zwinkern oder Augenzukneifen: Dein Hund kneift das Auge zusammen oder blinzelt auffällig oft? Das kann auf Schmerzen hindeuten.
  • Rötung und Entzündung der Bindehaut: Sowohl Entropium als auch Ektropium führen häufig zu einer geröteten, entzündeten Bindehaut.
  • Schmerzen und Lichtempfindlichkeit: Dein Hund meidet Licht oder zeigt Berührungsempfindlichkeit am Auge? Das ist ein deutliches Warnsignal.
  • Trübung der Hornhaut: Durch die ständige Reizung kann die Hornhaut eintrüben – das Auge wirkt dann milchig.
  • Sichtbare Fehlstellung des Augenlids: Beim Ektropium ist die Bindehaut deutlich sichtbar, beim Entropium rollt sich das Lid nach innen.
Bitte beachte: Die Symptome können variieren. Eine genaue Diagnose kann nur der Tierarzt stellen!

Alles, was du zum Thema wissen musst

Entropium und Ektropium können Hunde jeden Alters betreffen und sind meist gut behandelbar.

3. Diagnose beim Tierarzt: So wird Entropium oder Ektropium festgestellt

Die Diagnose erfolgt meist durch eine einfache, aber gründliche Augenuntersuchung. Der Tierarzt prüft:

  • Die Stellung der Augenlider
  • Zustand der Bindehaut und Hornhaut
  • Tränenfluss und eventuelle Hornhautschäden
Bei Verdacht auf Folgeschäden können zusätzliche Tests wie eine Fluoreszenz-Färbung (zum Nachweis von Hornhautverletzungen) oder eine Messung der Tränenproduktion durchgeführt werden. In seltenen Fällen sind weiterführende Untersuchungen wie Ultraschall oder eine Biopsie nötig.

4. Gefahren & Komplikationen: Darum solltest du handeln

Unbehandelte Lidfehlstellungen können ernsthafte Folgen haben:

  • Chronische Schmerzen und ständiges Unwohlsein
  • Hornhautgeschwüre bis hin zum Sehverlust
  • Wiederkehrende Entzündungen und Infektionen
  • Dauerhafte Schäden an Auge und Lid
Gerade bei Welpen und älteren Hunden kann eine unbehandelte Erkrankung schnell zu bleibenden Schäden führen. Es ist verständlich, dass du dir Sorgen machst, wenn dein Hund betroffen ist – aber mit schneller Hilfe kann man die meisten Komplikationen verhindern!

5. Therapie & Behandlung: Was hilft deinem Hund?

Die Therapie hängt von der Schwere der Erkrankung ab:

  • Medikamente: Bei leichten Fällen helfen Augentropfen oder -salben, um Reizungen zu lindern und Entzündungen zu bekämpfen.
  • Chirurgischer Eingriff: Bei ausgeprägtem Entropium oder Ektropium ist meist eine Operation nötig, bei der das Lid korrigiert wird. Das Ziel: Die natürliche Schutzfunktion des Lids wiederherstellen.
  • Langzeitpflege: Nach der OP ist eine gute Augenpflege wichtig, um Rückfälle zu vermeiden.
Auch wenn eine langfristige Behandlung nötig sein sollte, kannst du gemeinsam mit deinem Tierarzt einen individuellen Plan erstellen, der deinem Hund ein glückliches Leben ermöglicht. Häufige Fragen:
  • Wie lange dauert die Behandlung? Nach einer OP sind die meisten Hunde nach wenigen Wochen wieder fit. Medikamente werden meist über einige Tage bis Wochen gegeben.
  • Kann die Erkrankung zurückkommen? In seltenen Fällen kann ein Rückfall auftreten, besonders bei rassebedingter Veranlagung. Regelmäßige Kontrollen helfen, früh gegenzusteuern.

6. Kosten der Behandlung: Was kommt auf dich zu?

Die Kosten variieren je nach Schweregrad und Behandlungsart:

  • Diagnose: 30–100 Euro (Untersuchung, ggf. Tests)
  • Medikamente: 20–50 Euro pro Behandlung
  • Operation: 300–800 Euro (je nach Aufwand und Klinik)
  • Nachsorge: 50–150 Euro
Die gute Nachricht: Mit der richtigen Behandlung sind die meisten Hunde schnell wieder beschwerdefrei und können ihr Leben in vollen Zügen genießen!

7. Vorbeugung: So schützt du deinen Hund vor Augenproblemen

Einen absoluten Schutz gibt es nicht, aber du kannst das Risiko deutlich senken: Hygienemaßnahmen

  • Halte die Augenpartie sauber und trocken
  • Kontrolliere regelmäßig auf Rötungen, Ausfluss oder Schwellungen
Tierärztliche Vorsorge
  • Lass die Augen deines Hundes regelmäßig untersuchen, besonders bei Risikorassen
  • Achte auf eine ausgewogene Ernährung und ein starkes Immunsystem

8. Wann ist der Gang zum Tierarzt nötig?

  • Wenn dein Hund länger als 1–2 Tage tränende, gerötete oder schmerzende Augen hat
  • Bei sichtbaren Veränderungen am Lid oder an der Bindehaut
  • Wenn dein Hund plötzlich Licht meidet oder das Auge zukneift
  • Bei wiederkehrenden Problemen oder wenn andere Haustiere ähnliche Symptome zeigen
Je früher du handelst, desto besser sind die Heilungschancen!

Abschließende Gedanken

Entropium und Ektropium sind zwar unangenehme, aber gut behandelbare Augenkrankheiten beim Hund. Mit einem wachsamen Blick, regelmäßigen Kontrollen und schneller tierärztlicher Hilfe kannst du deinem Vierbeiner viel Leid ersparen. Besonders bei Welpen und älteren Hunden ist Aufmerksamkeit gefragt – so bleibt dein Hund lange gesund und munter! Tipp: Augenprobleme sind bei bestimmten Rassen häufiger – informiere dich vor dem Hundekauf über mögliche Risiken und wähle verantwortungsvolle Züchter!

Gesundheit ist unbezahlbar – aber Tierarztkosten leider nicht

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