
Augenprobleme beim Hund: Entropium und Ektropium erkennen und behandeln
Augenprobleme beim Hund sind nicht nur unangenehm, sondern können auch die Lebensqualität deines Vierbeiners stark beeinträchtigen. Besonders Entropium und Ektropium sind zwei häufige Lidfehlstellungen, die bei Hunden – egal ob Welpe, erwachsener oder älterer Hund – auftreten können. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du diese Erkrankungen erkennst, was sie für deinen Hund bedeuten und wie du ihm am besten helfen kannst.

1. Entropium & Ektropium – Was steckt hinter den Lidfehlstellungen?
Entropium und Ektropium sind zwei unterschiedliche Erkrankungen des Augenlids:
- Entropium bedeutet, dass das Augenlid nach innen eingerollt ist. Dadurch reiben die Wimpern an der Hornhaut, was zu Reizungen und Schmerzen führen kann.
- Ektropium ist das Gegenteil: Das Lid rollt sich nach außen, die Bindehaut liegt frei und das Auge trocknet schneller aus.
2. Symptome im Blick: So erkennst du Entropium & Ektropium
Vielleicht fällt dir auf, dass dein Hund öfter blinzelt, sich am Auge reibt oder das Auge tränt? Hier sind die wichtigsten Symptome, auf die du achten solltest:
- Übermäßiges Tränen (Epiphora): Ein ständig tränendes Auge kann ein Hinweis auf Reizungen durch ein eingerolltes Lid sein.
- Blinzeln, Zwinkern oder Augenzukneifen: Dein Hund kneift das Auge zusammen oder blinzelt auffällig oft? Das kann auf Schmerzen hindeuten.
- Rötung und Entzündung der Bindehaut: Sowohl Entropium als auch Ektropium führen häufig zu einer geröteten, entzündeten Bindehaut.
- Schmerzen und Lichtempfindlichkeit: Dein Hund meidet Licht oder zeigt Berührungsempfindlichkeit am Auge? Das ist ein deutliches Warnsignal.
- Trübung der Hornhaut: Durch die ständige Reizung kann die Hornhaut eintrüben – das Auge wirkt dann milchig.
- Sichtbare Fehlstellung des Augenlids: Beim Ektropium ist die Bindehaut deutlich sichtbar, beim Entropium rollt sich das Lid nach innen.
Alles, was du zum Thema wissen musst
Entropium und Ektropium können Hunde jeden Alters betreffen und sind meist gut behandelbar.
3. Diagnose beim Tierarzt: So wird Entropium oder Ektropium festgestellt
Die Diagnose erfolgt meist durch eine einfache, aber gründliche Augenuntersuchung. Der Tierarzt prüft:
- Die Stellung der Augenlider
- Zustand der Bindehaut und Hornhaut
- Tränenfluss und eventuelle Hornhautschäden
4. Gefahren & Komplikationen: Darum solltest du handeln
Unbehandelte Lidfehlstellungen können ernsthafte Folgen haben:
- Chronische Schmerzen und ständiges Unwohlsein
- Hornhautgeschwüre bis hin zum Sehverlust
- Wiederkehrende Entzündungen und Infektionen
- Dauerhafte Schäden an Auge und Lid
5. Therapie & Behandlung: Was hilft deinem Hund?
Die Therapie hängt von der Schwere der Erkrankung ab:
- Medikamente: Bei leichten Fällen helfen Augentropfen oder -salben, um Reizungen zu lindern und Entzündungen zu bekämpfen.
- Chirurgischer Eingriff: Bei ausgeprägtem Entropium oder Ektropium ist meist eine Operation nötig, bei der das Lid korrigiert wird. Das Ziel: Die natürliche Schutzfunktion des Lids wiederherstellen.
- Langzeitpflege: Nach der OP ist eine gute Augenpflege wichtig, um Rückfälle zu vermeiden.
- Wie lange dauert die Behandlung? Nach einer OP sind die meisten Hunde nach wenigen Wochen wieder fit. Medikamente werden meist über einige Tage bis Wochen gegeben.
- Kann die Erkrankung zurückkommen? In seltenen Fällen kann ein Rückfall auftreten, besonders bei rassebedingter Veranlagung. Regelmäßige Kontrollen helfen, früh gegenzusteuern.
6. Kosten der Behandlung: Was kommt auf dich zu?
Die Kosten variieren je nach Schweregrad und Behandlungsart:
- Diagnose: 30–100 Euro (Untersuchung, ggf. Tests)
- Medikamente: 20–50 Euro pro Behandlung
- Operation: 300–800 Euro (je nach Aufwand und Klinik)
- Nachsorge: 50–150 Euro
7. Vorbeugung: So schützt du deinen Hund vor Augenproblemen
Einen absoluten Schutz gibt es nicht, aber du kannst das Risiko deutlich senken: Hygienemaßnahmen
- Halte die Augenpartie sauber und trocken
- Kontrolliere regelmäßig auf Rötungen, Ausfluss oder Schwellungen
- Lass die Augen deines Hundes regelmäßig untersuchen, besonders bei Risikorassen
- Achte auf eine ausgewogene Ernährung und ein starkes Immunsystem
8. Wann ist der Gang zum Tierarzt nötig?
- Wenn dein Hund länger als 1–2 Tage tränende, gerötete oder schmerzende Augen hat
- Bei sichtbaren Veränderungen am Lid oder an der Bindehaut
- Wenn dein Hund plötzlich Licht meidet oder das Auge zukneift
- Bei wiederkehrenden Problemen oder wenn andere Haustiere ähnliche Symptome zeigen
Abschließende Gedanken
Entropium und Ektropium sind zwar unangenehme, aber gut behandelbare Augenkrankheiten beim Hund. Mit einem wachsamen Blick, regelmäßigen Kontrollen und schneller tierärztlicher Hilfe kannst du deinem Vierbeiner viel Leid ersparen. Besonders bei Welpen und älteren Hunden ist Aufmerksamkeit gefragt – so bleibt dein Hund lange gesund und munter! Tipp: Augenprobleme sind bei bestimmten Rassen häufiger – informiere dich vor dem Hundekauf über mögliche Risiken und wähle verantwortungsvolle Züchter!
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